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B2B Content / Blog / UX Design

6. Februar 2024

0 Minuten Lesezeit

DAS AUSWAHLPARADOX

Ein Leitfaden für den Aufbau eines sinnvollen Content Hubs für B2B Webseiten.

Ihre Gedanken: “Erdbeere, Aprikose oder doch mehr auf Nachhaltigkeit achten und die Bio-Variante nehmen?” Sie stehen vor dem Marmeladenregal im gut sortierten Supermarkt Ihrer Wahl. „Mmmmmmh“ – was für eine hervorragende Auswahl. „Doch halt!“ Wie soll man sich zwischen den unzähligen Marmeladen entscheiden? Und wenn Sie sich bei dieser Entscheidung schon schwergetan haben, folgt nun die Wahl, zu welcher Marke man greift. Inmitten der Fülle an Möglichkeiten fühlt man sich oft überfordert, wenn es darum geht, die richtige Entscheidung zu treffen. 

Aber was haben Marmeladen mit Content Hubs zu tun? Nun, die Antwort liegt in der Parallele zwischen dieser alltäglichen Situation und dem Aufbau performanter Content Hubs, die Ihre Interessenten, Kunden und zukünftigen Leads gleichermaßen begeistern können. In den folgenden Abschnitten werden wir Ihnen die besten Tipps verraten, um genau dieses Ziel zu erreichen. Oder glauben Sie, dass Ihre Website bereits perfekt ist? 

B2C-Einkaufserlebnisse und B2C-Onlineshops mit Erlebnischarakter – warum nicht auch für B2B? 

Diese alltägliche Situation verdeutlicht das Auswahlparadox, auch bekannt als “Paradox of Choice”. Es beschreibt die Herausforderung der Menschen, wenn sie mit einer überwältigenden Anzahl von Optionen konfrontiert werden, die es ihnen erschweren, eine Entscheidung zu treffen. Das Marmeladen-Experiment von Iyengar und Lepper* verdeutlicht dies: Kunden, die zwischen sechs oder 24 Marmeladensorten wählen konnten, entschieden sich öfter zum Kauf, bei weniger Auswahl. Dieses Phänomen lässt sich damit erklären, dass, obwohl wir uns nach einer Vielzahl von Möglichkeiten sehnen und eine große Auswahl anlockend wirkt, unser Gehirn schnell überfordert ist, wenn wir mit einer solchen Fülle von Optionen konfrontiert werden. Aus Angst, die falsche Entscheidung zu treffen, entscheiden sich viele Menschen lieber dafür, überhaupt keine Entscheidung zu treffen. 

Das gleiche Szenario lässt sich nicht nur im Supermarkt, sondern auch in der digitalen Landschaft beobachten. Sie öffnen eine Webseite und wissen erst einmal nicht, worauf Sie klicken sollen, um zu den neuesten Blogartikeln zu gelangen. Und wenn Sie es geschafft haben, die gesuchte Seite zu finden, werden Ihnen im ersten Moment die Blogbeiträge aus dem Jahr 2012 angezeigt. Eine Filteroption ist nicht vorhanden, und nach langem Scrollen schließen Sie die Seite frustriert und klicken auf den nächsten Link, der Ihnen vielleicht eher die gesuchten Informationen liefern kann. 

Ganz im Gegenteil zu zum B2B E-Commerce, binden vor allem B2C-Unternehmen die Auswahlmethode in ihren Content-Hubs und auf ihren Webseiten oder Onlineshops ein, um die Benutzererfahrung zu verbessern und neue Kunden zu gewinnen. Hat Ihr Unternehmen einen guten Content Hub? Falls nicht, sollten Sie sich schnellstens an das Problem setzen, sonst könnte es sein, dass Ihre Konkurrenz der zweite Link ist, der die gesuchten Informationen enthält.

Strukturierter Content Hub und übersichtliche Webseite dank gutem UX

Nachdem wir nun die Herausforderungen einer unstrukturierten digitalen Landschaft und deren Auswirkungen auf die Benutzererfahrung beleuchtet haben, ist es an der Zeit, Lösungsansätze zu diskutieren. Ein gut gestalteter Content-Hub und eine übersichtliche Webseite sind entscheidend, um die Bedürfnisse der Nutzer zu erfüllen und sie auf Ihrer Plattform zu halten. In den folgenden vier Punkten werden wir aufzeigen, wie Sie diese Ziele erreichen können.

1. Kategorien bilden

Strukturieren Sie Ihren Content durch die Bildung klar definierter Kategorien oder Themenbereiche. Dadurch können Nutzer gezielt nach Inhalten suchen, die ihren Interessen entsprechen, und erleichtern ihnen die Navigation auf Ihrer Plattform. Das Ziel einer Webseite ist es, dem Nutzer die erforderlichen Informationen zu geben, nach denen sie suchen. Dies gelingt am besten durch eine geordnete und übersichtliche Kategorienleiste, die den Nutzer bei der Navigation durch Ihre Webseite unterstützt. 

Ein gutes Beispiel hierfür zeigt sich auf der Seite Swat.io. Dort können Nutzer die Blogartikel nach spezifischen Kategorien durchsuchen, sei es nach Advertising, Analyse oder nach einem Artikel zum Thema Community Management. Mit einem einzigen Klick können sie ihre Suche eingrenzen und müssen nicht durch alle Artikel scrollen. 

2. Filter sinnvoll nutzen

Implementieren Sie Filterfunktionen, die es den Nutzern ermöglichen, den angezeigten Content nach ihren individuellen Präferenzen und Bedürfnissen zu sortieren. Dies kann durch verschiedene Filterarten erfolgen. 

Ein gelungenes Beispiel hierfür zeigt sich in der Integration von Filteroptionen auf der Webseite von homeway. Durch verschiedene Filterkategorien wie Themen, Gebäudearten und Ausstattungsvarianten usw. bietet homeway eine benutzerfreundliche Möglichkeit für Besucher, maßgeschneiderte Lösungen zu finden. Dank dieser Funktion können Interessierte bereits mit wenigen Klicks genau die Informationen erhalten, die ihren Anforderungen entsprechen.

Ein weiteres gutes Beispiel finden Sie natürlich auch auf unserer Unternehmensseite. Hier haben Sie die Möglichkeit, je nach Interesse an verschiedenen Cases Ihre Suche zu filtern. Dies erspart dem Nutzer ein langes Scrollen durch die Website und ermöglicht es ihm, schnell passende Informationen zu finden, was potenziell zu einer Neukundengewinnung führen kann.

3. Alles über dem Mindesthaltbarkeitsdatum fliegt raus

Regelmäßiges Aufräumen des Contents, insbesondere das Archivieren oder Löschen von veralteten oder nicht mehr relevanten Beiträgen, hilft dabei, die Übersichtlichkeit und Relevanz Ihrer Inhalte aufrechtzuerhalten. Dies verhindert auch, dass Nutzer durch veralteten Content abgeschreckt werden. Ein weiteres gelungenes Beispiel hierfür findet sich auf der Webseite von business.com. Neben einer klar strukturierten Kategorienleiste werden nur Beiträge angezeigt, die nicht älter als 13 Monate sind. Dies verdeutlicht, dass die Webseite stets auf dem aktuellen Stand gehalten wird und nur aktuelle Themen präsentiert werden. 

Des Weiteren sehen Sie hier auch ein Negativbeispiel: Ein Artikel von 2006 über verschiedene Arten von E-Payment-Möglichkeiten. Heutzutage, im Jahr 2024, ist das Wissen über die verschiedenen Optionen weit verbreitet, und die meisten Menschen nutzen schon mindestens zwei verschiedene Methoden. Die Frage stellt sich: Warum sollte dieser veraltete Beitrag weiterhin auf Ihrer Webseite verbleiben? Zu viele überholte Artikel führen nicht mehr zu Klicks und tragen nur zur Unübersichtlichkeit und Überforderung bei. Less is more. 

4. Den digitalen Verkäufer nach Empfehlungen fragen

Integrieren Sie interaktive Elemente wie Chatbots oder Konfiguratoren, die den Nutzern bei der Suche nach relevanten Informationen oder bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Durch die Bereitstellung von personalisierten Empfehlungen oder individuellem Service können Sie die User Experience verbessern und die Interaktion mit Ihrem Content erhöhen. 

Ein gutes Beispiel hierfür bietet wieder die Webseite von homeway. Sobald Besucher die Seite aufrufen, können sie die Seite entsprechend ihrer Nutzerrolle konfigurieren, sei es als Privatperson oder als Gewerbetreibender auf der Suche nach Produkten. Die Seite passt sich dann automatisch an die Zielgruppe an, wodurch auch die präsentierten Produkte und Dienstleistungen entsprechend angepasst werden. Diese differenzierte Herangehensweise erspart den Nutzern automatisch nicht passende Produkte und unnötige Informationen. 

Ein weiterer unverzichtbarer Servicepunkt für eine qualitativ hochwertige Website, die eine Vielzahl von Produkten anbietet, ist ein gut gestalteter Konfigurator. Jede Website, die eine breite Produktpalette präsentiert, sollte einen übersichtlichen und gut strukturierten Konfigurator bereitstellen. Ein herausragendes Beispiel für einen solchen Konfigurator findet sich auf der Website von STABILUS. Dieser Konfigurator ermöglicht es den Besuchern, auf Daten in verschiedenen Formaten zuzugreifen. Dadurch können Interessierte, abhängig von ihren spezifischen Produktanforderungen, ihre Auswahl individuell konfigurieren. Auf diese Weise wird es dem Nutzer erspart, sich durch alle Produkte durchklicken zu müssen, und sie erhalten ihre benötigten Informationen auf schnellstem Wege. 

Ein Klacks Marmelade zum Abschluss

Das Auswahlparadox stellt eine allgegenwärtige Herausforderung dar, sowohl im Supermarkt als auch in der digitalen Landschaft. Die Fülle an Optionen kann dazu führen, dass Nutzer überfordert sind und keine Entscheidung treffen. Dieses Phänomen beeinflusst auch die Benutzererfahrung auf B2B-Webseiten erheblich. 

Um diesem Problem zu begegnen und die UX zu verbessern, haben wir von DYADIC uns verschiedene Websites genau angesehen und wissen, dass ein strukturierter Content-Hub von entscheidender Bedeutung für Websites ist. Durch klare Kategorien, sinnvolle Filteroptionen, regelmäßiges Archivieren veralteter Inhalte und die Integration interaktiver Servicepunkte können B2B-Unternehmen die Navigation auf ihrer Webseite erleichtern und die Relevanz ihres Contents erhöhen. 

Wir haben das Auswahlparadox genutzt, um gezielte Maßnahmen zu ergreifen und die Zufriedenheit sowie die Bindung der Kunden unserer Partner, zu verbessern und gleichzeitig Neukunden zu gewinnen. Ein gut gestalteter Content-Hub ist somit ein wesentlicher Baustein, den wir erfolgreich für unsere Kunden setzen, um ihre gewünschten Zielvorgaben zu erreichen. 

 

Unser kleiner Marmeladengenuss für Sie ist unser Creators Talk am 21.03.2024. Alles zu dieser Veranstaltung und vielen Weiteren finden Sie auf unserer Eventseite. Wir freuen uns Sie bei einem unserer Events persönlich zu treffen.

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Autorin

Lejla Husic

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